Berichte

Schächentaler Windgällen

Schächentaler Windgällen, Überschreitung von West nach Ost

Sonntag, 8. Juli 2018

Leiter    (Luki Müller) Marcel Kälin

Teilnehmer 6

 

Da ich mit der Bahn erst um 7 Uhr in Flüelen ankam und dort von Marcel abgeholt wurde, weiss ich nichts über die vorangegangenen 'Aktionen'.

Wir jedenfalls fuhren zuerst zum Posthotel Urigen, um dort die Fahrbewilligung fürs Mettener Butzli zu kaufen, welches für diese Tour (und viele tolle Kletterrouten) der ideale Ausgangspunkt ist. Dort trafen wir auf alle anderen TN. Jürg meinte allerdings, die Alpstrasse eigne sich nicht so toll für einen Kleinwagen wie seinen (bzw. den seiner Frau ;-).

Nun mussten die Seilschaften bestimmt und ausgerüstet werden, sowie das geeignete Schuhwerk ausgewählt (aus heutiger Sicht sind Bergschuhe mit harter Sohle ideal, evtl für die ersten Kletterseillängen Kletterfinken).

Zu Fuss folgten wir nun auf einem gut sichtbaren Wanderweg durch Wiese und Steinrisi zu einer kleinen Chäle und anschliessend zum von weitem sichtbaren Älplertor. Das erste Schwitzen wurde dann gleich von einem leichten Frösteln abgelöst, denn erstens zieht es ja häufig auf solchen Pässen und zweitens machte sich die Sonne hinter dem Windgällenmassiv rar.

Nun, wie eines der Fotos zeigt, erwartete uns nun veritable Kletterei entlang einer Gratschneide, wie man sie hier nicht erwarten würde, das Ambiente regelrecht dolomitisch, ebenso der Fels, einzig die Absicherung ist formidabel (mit Bohrhaken in Hülle und Fülle). Wie Marcel meinte: 'Eine richtige Bergführer-Tour!', wo Gast und Führer entspannt losziehen können. 'Ziehen' ist nun das passende Stichwort, denn es warten knifflige Kletterstellen, wo nicht nur gute Fusstechnik, sondern auch etwas Punch in den Armen gefragt ist.

Alle - sogar die Hallenkletterer - überwanden die Schwierigkeiten ohne Zwischenfälle, womit wir unseren Znüni verdient hatten. Anschliessend folgt man einem Grat, wo man auch sichern könnte, wir beliessen es beim 'Gehen am kurzen Seil'. Weiter geht es über einen breiten nordseits abfallenden Geröllrücken, bevor man den nächsten felsigen Aufschwung in Direttissima (Bh) oder links-rechts über Bänder ersteigt. Wiederum gemütlich geht es weiter zu einem ersten leichteren und danach einem anspruchsvolleren zweiten Wändchen (beide A0 machbar). Nun kann man abschirren, um die letzten 150Hm bis zum Gipfel zu erwandern.

Erst jetzt erlaubten wir uns eine ausgiebigere Mittagsrast, um dann auf dem Normalweg (gelbe Punkte, Drahtseile, Kletterstellen) abzusteigen. Um an unseren Ausgangspunkt zurückzukehren, nutzten wir den sehr guten Pfad auf dem Unteren Band (Einstieg ca bei Punkt 2535m, Steinmannli), der uns sicher und einfach zum Butzli zurückführte (letzter Teil gleich wie am Morgen im Aufstieg).

Auf dem Weg ins Tal gabs noch eine Käse-Verkaufs-Degustation, etwas später Glacé, Bier und weitere Leckereien, bevor dieser geradezu sensationelle Berg- und Klettertag zu Ende ging.

 

Vielen Dank Luki fürs Organisieren, Marcel fürs Leiten und Lilly, Andrew, Beat und Jürg für die freundschaftliche und lustige Begleitung.

 

Robert Kälin, Wetzikon

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