Berichte
Josefstag-Skitouren
Leitung, Bericht: Ruedi Birchler
Teilnehmer: 11 Clubmitglieder
Samstag, 16.3.24
Wir reisten im Regen bis Andeer, die meisten mit dem ÖV, Erwin und drei Teilnehmer mit dem VW-Bus und allem Gepäck. Kaum ins Avers abgebogen, öffneten sich die Wolken. In Pürt, am Ausgangspunkt für unsere erste Tour, heizte die Märzsonne bereits ein. Wir stiegen Richtung Grosshora 2780 m.ü.M. auf. Da wir mit unserer langen Anreise nicht die ersten waren, konnten wir aufgrund der Fahrstile den Schnee deuten und wählten als neues Ziel das Chlin Hüreli 2797 m.ü.M. Wir genossen eine kurze Mittagspause und stachen in den Pulverschnee im Nordhang. Weiter unten forderte uns ein mehr oder weniger aufgeweichter Bruchharsch. In unserer Unterkunft Hotel Bergalga konnten wir auf die erste gelungene Tour dieser Skitourentage anstossen.
Sonntag, 17.3.24
Weil die Expositionen der vorbereiteten Touren keinen Pulverschnee versprachen, plante ich kurzerhand eine neue. Zuhinterst im Bergalgatal schauten wir vom Hotel an weite, weich geschwungene Nordhänge, allerdings recht weit entfernt. Angepeilt wurde P. 2890, ein namenloser Gipfel neben dem Bergalgapass. Nach einer Stunde Anmarsch durch das flache Bergalga erreichten wir ein kleines Bachtobel, das bestens eingeschneit war. Mit ein paar Kehren überwanden wir eine Rampe und marschierten dann über die lang gezogenen Rücken von Masügg und Uf da Büelä. In einem weiten Bogen ziehen wir zur Lücke 2779m.ü.M. Mittlerweile überzog der Himmel, der Wind frischte auf und die Sicht wurde schlecht. Wir verzichteten auf die Besteigung des Gipfels und wählten die Abfahrt entlang der Aufstiegsspur. In den obersten Hängen lag der gewünschte Pulverschnee, weiter unten wurde es abwechslungsreich.
Montag, 18.3.24
Wie vorausgesagt, fing es am Morgen an zu schneien. Zwei Damen entschieden sich für das Alternativprogramm Thermalbad Andeer. Die anderen starteten in Juf mit dem Ziel Uf dä Flüä 2775 m.ü.M. Mit der Zeit wurde der Schneefall intensiver, der Wind harscher und die Sicht tendierte gegen null. Das GPS führte uns zuverlässig auf den Stallerberg, wo wir dann genug hatten und sozusagen im Gänsemarsch genau der Aufstiegsspur entlang zurück nach Juf fuhren. Es gab einen frühen Apéro im Edelweiss.
Dienstag, 19.3.24 (Josefstag)
Der Feiertag bescherte uns bestes Bergwetter. Die ganze Landschaft war frisch eingeschneit. Angetan von der landschaftlich wunderschönen Tour am Sonntag, starteten wir wiederum ins Bergalga, um diesmal einen richtigen Berg, das Gletscherhorn 3107 m.ü.M. zu besteigen. Zur Abwechslung liefen wir auf der linken Talseite, welche auch die sonnige war. Die alten Spuren waren weitgehend eingeschneit und wir konnten eine unberührte, glitzernde Winterlandschaft geniessen. Einzig Fuchs, Hase und Schneehuhn waren vor uns da. Tempo und Pausen waren gut gewählt, so dass wir nach gut 4 Stunden auf dem Gipfel standen und eine enorme Aussicht geniessen konnten. Nach der vorsichtigen Abfahrt über den steilen Gipfelhang setzten wir uns für eine kurze Mittagspause in die Lücke. Bald ging die stiebende Abfahrt los: durch ein steiles Couloir in der Westflanke, dann über weite und unbefahrene Hänge und Rücken ins Tal. Diese Tour war der absolute Höhepunkt der Josefstagskitouren 2024.