Berichte

Ponte Tibetano

Leitung:         Sepp Schönbächler
Bericht:          Rita Bettschart
Fotos:             Sepp Schönbächler, Heidy Walker
Wetter:           sonnig und angenehm warm
Teilnehmer:    19 Clubmitglieder

Nachdem Sepp die Wanderung letztes Jahr aus organisatorischen Gründen absagen musste, klappt es nun dieses Jahr umso besser. Von ursprünglich 23 Angemeldeten mussten sich 4 krankheitsbedingt wieder abmelden. Ist Corona zurück? Wer heute dabei sein wollte, musste früh aufstehen. Bereits um 5.57 Uhr fährt der Zug in der Dunkelheit los Richtung Biberbrugg und via Arth-Goldau nach Bellinzona. Kurz vor Bellinzona fängt es an zu dämmern. Zwei kleine reservierte Shuttle-Busse bringen uns auf einer schmalen und kurvenreichen Strasse hinauf nach San Defente, dem Ausgangspunkt unserer Wanderung. Das Wandern im raschelnden Laub der ausgedehnten Kastanienwälder ist ein Genuss. Manche sammeln fleissig Kastanien. Ob das ein Gaumenschmaus wird? Bereits vor 9.30 Uhr erreichen wir unser eigentliches Ziel, die eindrückliche «Ponte Tibetano», die sich über das tiefe und wilde Valle di Sementina spannt. Sehr gut gesichert und verankert, spürt man trotz der Länge von 270 Metern und der Höhe von 130 Metern kaum ein Schwanken. Vielleicht auch darum, weil wir nicht alle zusammen, sondern diszipliniert in drei Gruppen darüber laufen. Wir rätseln, wie die Brücke zum Namen «Ponte Tibetano» kommt, finden aber keine Erklärung. Wir gehen davon aus, dass das wohl mit Tibet zusammenhängt, wo es viele, nicht so komfortable Hängebrücken gibt, die aber nicht touristischen Zwecken, sondern der Bevölkerung dienen. Weiter geht es nun relativ stotzig über viele Treppen bergauf und bergab zu unserem nächsten Highlight, der eindrücklichen Kirche San Bernardo, die viele wertvolle Fresken aufweist. Eine Frau, die das offenbar zu ihrem Hobby gemacht hat, erzählt uns einiges über die Geschichte der Kirche. Der Ursprung soll auf die Schwelle des 11./12. Jahrhunderts zurück gehen. Das romanische Bauwerk wurde in verschiedenen Etappen ergänzt und die Fresken wurden letztmals in den Jahren 1972-74 restauriert. Nach einem kurzen Marsch an Trockenmauern vorbei erreichen wir die Mittelstation Curzutt der Seilbahn Monte Carasso. Sepp hat uns angemeldet und so fahren wir in drei Gruppen (die Gondel fasst nur 8 Personen) hinauf zum Weiler Mornera. Jene, die zuerst rauffahren, müssen zuerst wieder runter usw., so, dass alle oben gleich viel Zeit haben. Im gleichnamigen Grotto geniessen wir das feine Mittagessen, das wir bereits bei der Anmeldung auswählen konnten. Tessiner Polenta mit Brasato oder Käse oder Minestrone schmecken allen vorzüglich. Noch bleibt etwas Zeit, um die Tessiner Sonne zu geniessen, bevor es dann wieder planmässig in Gruppen mit der Gondel  und einem letzten Blick auf die Magadinoebene und die Brücke bergab und mit dem Postauto nach Bellinzona  zurück geht. Im Al Ponto neben dem Bahnhof lassen wir den Tag bei einem Apéro oder feinem Dessert Revue passieren. In nur 1 ½ Stunden sind wir dank guter Verbindung um 17.46 Uhr zurück in Einsiedeln. Vielen Dank Sepp für den gut organisierten, gelungenen und schönen Tag. 
 

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