Berichte

Sustenhorn 3502 müM

Leitung:           Benno Ochsner
Teilnehmer:     5 Clubmitglieder, 1 Gast
Fotos               Andrea Ehrler, Werner Greter, Helen Stäheli
Bericht:            Benno Ochsner

Da es schon die ganze Woche abnormal heiss war in der Schweiz, hoffte man auf etwas gemässigtere Temperaturen ab der Göscheneralp. Ja, denkste. Zwar trieben sich an der Dammakette einige Nebelbänke herum, aber das Tal war heiss und schwül. Und die Bäche führten Wasser, als ob sich im Kessel hinten ein Gewitter ausgetobt hätte. Braun und mit Getöse rauschten die Wassermassen dem Stausee zu, man glaubte die inzwischen weit oben zwischen den Graten klebenden Gletscherreste schmelzen zu sehen.
Trotz der drückenden Verhältnisse wurde die Chelenalphütte 2350 m.ü.M. nach drei Stunden erreicht. Die Begrüssung war freundlich und die Abkühlung mittels kalter Getränke funktionierte auch bestens. 


Der Hüttenwart machte auf die erschwerten Verhältnisse am Sustenhorn aufmerksam, der ganze Gipfelhang sei blank und wo es noch Schneefelder habe, seien diese sehr weich, es drohe Spaltengefahr. 


Nach guter Verpflegung und erholsamer Nacht marschierte das Grüppchen um 4.30 Uhr bei der Chelenalp los - erstaunlicherweise war ausser uns niemand aufgestanden, obwohl die Hütte sehr gut besetzt war.


Der Aufstieg gegen die Sustenlimi war wie stets problemlos, aber mühsam. Und der Brunnenfirn muss von seiner Ostseite angegangen werden, denn in der Falllinie hält er ausgeaperte Steinblöcke bereit wie einst die Eidgenossen bei Morgarten.


Nach kurzer Esspause an der Limi konnte der Gipfel angegangen werden. Der Schnee war noch nicht aufgeweicht, es ging ordentlich. Unsere Seilschaft bewegte sich effektiv und sicher, mit einem Schlenker Richtung Norden konnte der klaffend Schrund umgangen werden.


Den um halb neun erreichten Gipfel hatten wir erstaunlicherweise trotz bestem Wetter und 'Dichtestress auf den Bergen' ganz für uns allein. 
Nach sehr angenehmer Gipfelrast wurde der Abstieg angegangen und im Bereich des Schrundes kamen uns jetzt zwei Seilschaften entgegen. Sie sind bei der Tierberglihütte 2800 m.ü.M.. gestartet und haben aufgrund der ausgeaperten Gletscher so viel mehr Zeit benötigt.


Die Wärme war schon sehr spürbar, mit den Steigeisen wurden auch Jacken und Lismer ausgezogen, Sonnenhüte kamen zu Ehren.
Zurück bei der Hütte wurde gerastet, die Flüssigkeitsdepots aufgefüllt und im Schatten die Säcke gepackt. 


Vom weiteren Abstieg bleibt die Wärme in Erinnerung, die unten in der Röti in Hitze ausartete. Kaum ein Wort fiel beim Aufstieg auf der Nordseite des Göscheneralpsees, jede und jeder hing seinen Gedanken nach und freute sich schon auf ein kühles Getränk im Restaurant unter dem Staudamm.


Um drei Uhr verabschiedete sich die Gruppe beim Parkplatz - sie hat bei nicht ganz idealen Verhältnissen mit Stil einen wunderschönen Gipfel bestiegen und alle sind heil zurück gekommen. Danke allen Teilnehmern. Es war schön.
    
 

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