Berichte

Über den Stammerberg zum Rhein

Leitung:                Josef Schönbächler
Bericht:                 Rosemarie Kälin
Fotos:                   Josef Schönbächler
Teilnehmer:          15 Clubmitglieder
Wetter:                  dem Mai 2021 voll entsprechend

 

'Nach em Räge schiint d'Sunne!' Gerade verheissungsvoll sieht morgens um 6 Uhr der Tag nicht aus! Aber bereits auf der Fahrt in die Ostschweiz lässt der Regen nach und beim Start in Nussbaumen TG hellt der Himmel auf. Freudigen Schrittes marschieren wir los, an farbigen Gärten mit blühendem Flieder und Pfingstrosen vorbei. Das Stück Wiesland mit den weissen Margeriten und dem dunkelvioletten Salbei ist wunderschön. Auf Naturwegen dem Rebberg entlang gelangen wir nach Oberstammheim, wo wir die gepflegten historischen Riegelhäuser betrachten. Auf einer Anhöhe steht die Galluskapelle, die aus dem Jahr 897 stammt. Eine Sonnenuhr schmückt die Aussenwand, der Innenraum birgt gut erhaltene Fresken mit biblischen Motiven aus dem 14. Jh. Nach der Besichtigung geht's abwärts zur Tallmüli in Unterstammheim, wo wir eine Trinkpause einlegen. Dann beginnt der Aufstieg zum Hochwald. Der zarte Waldmeister blüht am Wegrand. Auf dem Stammerberg 633 m ü.M. ist der höchste Punkt der heutigen Wanderung erreicht. Wir werden gleich von einem Rudel Wildschweinen empfangen - holzgeschnitzten! Ein grosser Picknick-Platz mit Tischen und Bänken lädt zum Verweilen ein. Uns reizt natürlich der Aussichtsturm; wir zählen bis oben 55 Holzstufen. Er überrascht mit einem eindrücklichen Blick auf die Stammheimer Ebene mit den rechteckigen Anbauflächen und den gelb blühenden Rapsfeldern. Beim Abstieg durch den lichten Wald fallen die hohen, kerzengeraden Tannen auf. Hier wird stark abgeholzt, 20 m lange 'Tremel' stapeln sich bereits auf dem XXL-Abtransporter. Auf sanften Abkürzungen, zwischen Sträuchern und Stauden hindurch, erreichen wir den Waldrand und befinden uns auf Schaffhauser-Boden. Vom Schiener Berg her grüsst das Schloss Hohenklingen, westlich erheben sich die Hegau-Vulkane. Kurz vor Kaltenbach überrascht uns ein heftiger Regenguss, der aber den Humor nicht schmälert. Beim Schulhaus finden wir einen geschützten Unterstand und hier ist auch die Mittagsverpflegung aus dem Rucksack geplant. Später wandern wir bei schönstem Sonnenschein an den Rhein hinunter, passieren das Schlössli und die ehemalige Probstei von Wagenhausen. Wir bestaunen die Breite des Rheins und das klare, ruhige Wasser, auf dem sich Enten tummeln. Auf dem idyllischen Uferweg flussaufwärts erreichen wir die Brücke, die nach Stein am Rhein führt. Der Charme dieses mittelalterlichen Städtchens, die farbig bemalten Fassaden der Fachwerkbauten, Erker, Türme und Torbogen ziehen uns in ihren Bann - auch die kulinarischen Genüsse, an denen wir uns vorbei winden müssen. Denn uns erwartet noch ein anderes Highlight: die Rheinschifffahrt nach Schaffhausen. Auf dem oberen Deck, später im Restaurant des Motorschiffes, lassen wir die einzigartige Flusslandschaft, Dörfer und Kulturen an uns vorüber gleiten. Beim Erblicken des Munot-Turms heisst es leider wieder aussteigen. Nach einem Schlusstrunk und Bummel durch Schaffhausens Altstadt fahren wir mit dem Zug via Zürich zurück in die heimatlichen Gefilde.

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