Berichte

Skitourenwoche Langtauferertal

Bergführer:             Franz Zürcher
Teilnehmer:            9 und 2 Gäste
Wetter:                   schön bis leicht bewölkt, Schneefall und Wind
Berichterstatter:    Emmi Schmid
Fotos:                      Esther Birchler und Franz Zürcher

Sonntag, 26. 1. 2020:
Erneut ist ein Jahr vorbei und wir starten heute wieder unsere Geniesserwoche. Zeitig fahren wir nach Landquart, weiter via Klosters, erreichen pünktlich den Autoverlad durch den Verainatunnel. Eine Toilettenpause gibt es in Scuol. Schlussendlich fahren wir am Reschensee entlang und biegen bei Graun im Vinschgau ins Langtauferertal ab. Im Hotel Langtaufererhof 1867 m.ü.M. dürfen wir unsere Bagage deponieren, stärken uns mit einer Suppe und brechen gegen 12.45 Uhr für eine kurze Skiwanderung auf. Den relativ hartgefrorenen Hang bewältigen wir mit Harscheisen unter den Skis. Unterhalb dem Berggasthaus Maseben 2263 m.ü.M. spendiert uns Bruno, hat heute seinen 77. Geburtstag, den von seiner Frau Lotte gebackenen Schokoladencake. Später bleiben fünf aus der Gruppe im Restaurant, wir anderen sieben steigen noch eine ¾- Stunde weiter hoch bis zum Mahderkopf 2530 m.ü.M. und fahren bei relativ guten Schneeverhältnissen zu den anderen ins Berggasthaus hinunter. Auf der Piste fahren wir schlussendlich zu unserem Hotel zurück.
Wie gewohnt genehmigen wir uns vor dem Essen einen Apero. Das Essen ist auch hier mundig. Nach dem Schlaftrunk verschwindet einer um den anderen in sein Zimmer.

Montag, 27.1.2020:
Auch heute steht uns ein sonniger, aber kühler Tag bevor. Um 9 Uhr starten wir direkt ab dem Hotel. Nicht weit vom Hotel entfernt hat es Holzzäune, die es zu übersteigen gilt, somit haben wir heute unsere Schlüsselstellen bereits gemeistert. Anfangs hat es wenig Steigung, wir passieren den Weiler Wies, gelangen ins flache Melagtal und «fellen» dem Melagbach entlang bis wir endlich an den ersten Hängen steiler bergan wandern können. Auch heute montieren wir die Harscheisen an die Skis, ist der Schnee doch recht hart, einige Spitzkehren sind auch zu bewältigen. Weiter oben im Schönkar wechseln sich flachere Böden mit steileren Absätzen und Aufschwüngen ab. Nach einigen Pausen erreichen wir nachmittags um 13.45 Uhr den Glockhauser 3023 m.ü.M. und werden mit einem eindrücklichen Bergpanorama belohnt. Noch viele andere Skitourengeher erreichen den Gipfel. Weil es recht kalt auf dem Berg ist, wird das «Fotoshooting» zügig abgewickelt, schnell nehmen wir die Abfahrt in Angriff. Im oberen Bereich ist der Schnee erstaunlich gut zum Befahren, denn auch hier hat es für den Januar nicht besonders viel gegeben.

Dienstag, 28.1.2020:
Heute macht uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung. Bereits am Morgen nieselt der Schnee. Gemütlich wandern wir mit den Skis unter den Füssen dem langgezogenen Forststrässchen entlang bis zum Berggasthaus Maseben 2263 m.ü.M. (waren Sonntags bereits dort). Nun gehen einige ins Restaurant und acht «Nimmersatte» steigen bei Wind und Nebel weiter an der  Bergstation des Schlepplifts vorbei südlich im Kessel des Valbenairtals Richtung Mittlerlochspitz.Die Windböen werden immer stärker und bissiger, deshalb wollen einige von uns die Tour abbrechen, schlussendlich entscheidet Bergführer Franz Auf 2520 .ü.M. den Rückzug für alle hinunter in die Wärme. Im Gasthaus Maseben treffen wir auf die anderen Vier und stärken uns mit einem Mittagessen. Bereits fängt es stärker an zu schneien; die Pistenabfahrt zum Hotel ist bei Schneetreiben und Nebel nicht ganz so einfach. Den Nachmittag verbringt jeder nach seinem Gusto.
Später am Abend nach einem erneuten köstlichen 4-Gang-Menu spielt Damian noch Volkslieder auf seinem Akkordeon; es wird sogar getanzt.

Mittwoch, 29.1.2020:
Es hat über Nacht etwa 30 cm Neuschnee gegeben und am Morgen schneit es leicht weiter. Die Abfahrt ist gegen 9 Uhr mit den Autos hinunter nach Graun zum Reschensee und weiter auf der anderen Talseite eine Bergstrasse hoch nach Rojen 1969 m.ü.M. Gegen 10 Uhr starten wir am Kirchlein vorbei bis unter die Steilstufe. Nun folgen wir über schöne, mässig steile Hänge aufwärts bis zu den flachen Böden. Franz und Benno wechseln sich beim Spuren im Neuschnee ab. Bei Nebel und leichtem Schneefall gleiten wir allmählich höher und höher und gönnen uns zwischendurch eine Rast.  Es wird kälter und etwas windiger. Nach guten zwei Stunden unterhalb des Gipfelaufschwungs auf über 2500 m.ü.M. ist die Sicht schlecht und Franz entschliesst umzukehren, auch wegen erheblicher Lawinengefahr. Bei herrlichem und leichtem Pulverschnee ziehen wir unsere Schwünge hinunter nach Rojen. Für die meisten von uns ist das die erste tolle Tiefschneeabfahrt in dieser Tourensaison.

Unten in Reschen kehren wir in ein Restaurant ein und stillen unseren Hunger mit Suppe und Apfelstrudel; Benno feiert heute seinen 70. Geburtstag und spendiert uns allen die Konsumation. Im Hotel zurück wärmen sich einige von uns in der Sauna auf und benutzen das sich im Freien auf dem Flachdach befindende Jacuzzi.

Donnerstag, 30.1.2020:
Heute haben wir wieder schönes Wetter, aber erhebliche Lawinengefahr. Kurz vor 9 Uhr starten wir direkt ab unserem Hotel. Das Ziel ist Richtung Tscheyer Scharte 2807 m.ü.M. zu steigen. Erst müssen wir erneut über einen Holzzaun kraxeln. Danach steigen wir am recht steilen Gruberberg durch den Lärchenwald hoch bis auf Plattei 2164 m.ü.M. Bergführer Franz und Benno wechseln sich mit dem Spuren im Neuschnee ab. Bei etwa 2200 m.ü.M. gleiten wir mit nur sehr geringer Steigung über Kuppen bis oberhalb des Pratzner Schwemmsees auf Pt. 2730. Hier beginnen die Hänge wieder mit über 30° Steilheit. Franz muss erneut die Tour wegen erheblicher Lawinengefahr abbrechen. Bei strahlender Sonne und einem Panorama mit frisch verschneiten Gipfeln, gönnen wir uns eine ausgiebige Mittagspause. Danach fahren wir das flache Gelände wieder hinunter und merken sehr schnell, dass die Skibeläge erst gewachst werden müssen, damit wir Fahrt bekommen. Auch heute können wir unsere Schwünge durchführen, jedoch ist der Pulverschnee bereits etwas schwerer geworden durch die Sonneneinstrahlung. Schlussendlich fahren wir den Gruberberg hinunter bis vor das Hotel.

Freitag, 31.1.2020:
Erneut fahren wir heute gegen 9 Uhr nach Rojen 1969 m.ü.M. Ab dem Parkplatz beim Sessellift starten wir rechts vom Bach bis unter die Eggeralm und zu dieser hinauf 2068 m.ü.M., dann weiter und links von einer Felsformation steiler hinauf. Oberhalb dieser durch Mulden, an der linken Seite aufwärts, bis unter den Kamm. Schräg rechts zur flachen Gipfelfläche des Grionkopfs 2896 m.ü.M. Natürlich haben wir zwischendurch gerastet und uns mit Proviant gestärkt. Wir sind ebenso von schnellen Skitourengeher überholt worden, diese haben jedoch steile Spuren gezogen, Bergführer Franz und Benno haben flachere Spuren gezogen. Somit haben wir heute den zweiten Gipfel in dieser Woche geschafft. Bei der Skiabfahrt haben wir im oberen Teil recht guten Pulverschnee, weiter unter ist er schwerer, da es bereits wieder milder geworden ist ( 0°-Grenze bis auf 3000 m.ü.M.). Heute hat es anfangs Schleierwolken gehabt, am Nachmittag hat sich die Sonne mehr und mehr gezeigt.
Da wir heute den letzten Abend im Hotel verbringen, geniessen wir die gute Küche um so mehr. Damian spielt noch auf seinem Akkordeon und wir schwingen einige Tänzchen.

Samstag, 1. Februar 2020:
Nun gehört auch schon diese Tourenwoche der Vergangenheit an und wir treten bereits wieder die Heimreise an.
Es war wieder eine gelungene Woche. Unserem Bergführer Franz vielen Dank für die Touren und umsichtige Planung. Allen KameradInnen ebenfalls ein Dankeschön für die Geselligkeit.

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