Berichte

Skitouren im Diemtigtal

Leiter: Ruedi Birchler

Bericht: Röbi Kälin, Wetzikon

Fotos: Erwin Kälin, Daniel Gasser, Ruedi Birchler

Teilnehmer 10 Mitglieder

 

Donnerstag, 1. März

Fahrt durch die Wetter

Biberbrugg leichter Schneefall -5 Grad, Flüelen Föhn +5 Grad, Beckenried leichter Schneefall -3 Grad, Brünig föhnige Aufhellungen 0 Grad, Interlaken Schneechaos auf glitschiger Strasse -1 Grad, Oey im Diemtigtal wechselnd bis stark bewölkt mit teilweise starkem Schneefall um 0 Grad.

Nachdem wir uns aufgrund der sehr dünnen Schneedecke neben und ziemlich steilen Zufahrt auf der Strasse gegen eine Besteigung des Buochserhorns entschieden hatten, erlebten wir das (fast) schweizweite Verkehrschaos hauptsächlich am Radio. Wir fuhren also zum Hirschen in Oey, um das Gepäck ab- und die Skis zusammenzulegen (in den 4-Rad-betriebenen Autos). Nach kurzer Fahrt erreichten wir rechts oberhalb von Zwischenflüh Menniggrund, wo wir auf einer hübschen Neuschneedecke von ca. 20cm starten konnten. Die Tour führt durchgehend über Weidgelände, womit auch mit der im unteren Teil bescheidenen Unterlage keine belagsschädigenden Zwischenfälle zu erwarten waren. Tifig erreichten wir bei ein wenig feuchtwarmem Schneefall das Tagesziel Mennigggrat auf 1949m, wo wir aufgrund der bescheidenen Aussicht nur eine kurze Vesper hielten.

Die Abfahrt war gar nicht übel, teilweise sogar gut und zeigte beim Auslösen eines Mikro-Schneebretts (an der einzigen Stelle mit über 30 Grad!), dass mit der Lawinenprognose zu rechnen war. Mit Rückfahrt, Apéro und einem ersten sehr leckeren Znacht schlossen wir den Tag rundum glücklich ab.

Freitag, 2. März

Marsch durch die Wetter

Gemütliches Frühstück, Fahrt durchs Simmental in stockdickem Nebel, links hoch zum Skilift Rossberg, wo wir nach kurzer Zeit bei strahlendem Himmel loszogen. Entlang der Piste bis zu deren Beginn und weiter zum Grätli verschlechterte sich das Wetter unerhört, nach weiteren 500m windete es schon ordeli und nach Durchquerung eines Wäldchens kam der Schnee bereits waagrecht von Westen. Ab hier zum Nichtgipfel Blutte Hubel 2061m und auch zurück folgten wir den Skienden und folglich Ruedis GPS. Den Rest des Abstiegs flowten wir über den weichen Feuchtschnee. Auf dem Rossberg sollte man es nicht verpassen, das gleichnamige Restaurant mit Supersuppe und Frischnussgipfel zu beehren. Das Abendprogramm wiederholte sich äusserst positiver Art mit einem weiteren exzellenten Mahl.

Samstag, 3. März

SchönSchnee

Ja, wir haben es wirklich getroffen! Die Ecke mit dem grössten Schneezuwachs in diesen Tagen bot uns ab 1000m cirka 20cm Neuschnee und weil noch nicht alle einen Nussgipfel gehabt hatten, fuhren wir wieder zum Rossberg, um von dort den Buufal 1937m zu besteigen. Dieser ermöglicht bei fast allen Bedingungen eine sichere Tour mit ein paar flacheren Teilstücken aber auch einigen rassigen Abfahrten und weil wir noch fit waren, reichte es auch diesmal für die Einkehr im bereits gelobten Gasthaus.

Sonntag, 4. März

Schön und mehr Schnee

Nachdem diesmal die Aussicht auf viel Sonne bestand, die Lawinensituation aber immer noch kritisch war, entschieden wir uns (zusammen mit ein paar Dutzend anderen) für das Raufli- oder Bluttlighore - je nach Ansicht. Man startet beim hintersten Parkplatz der Skistation Grimmialp und folgt bis über die Waldgrenze einer Forst- und Alpstrasse. Auf der Grimmi genossen wir das Znüni mit Sonne, um dann via Grimmifurggi über einen breiten 'blutten' Rücken das Tagesziel zu erreichen. Die Aussicht bei leicht föhnigen Bedingungen zeigt neben den bekannten BO-Hochalpen auch einen schönen Einblick in die Berge um Lenk und Richtung Jaunpass/Gastlosen. Nach kurzer Rast wollten wir noch vor dem Gros (sic!) die schönen Hänge befahren, welche Ruedi für uns schon beim Aufstieg reserviert hatte. Ein mittelgrosses Schneebrett, das ein einzelner Fahrer ausgelöst hatte (es schien für ihn keine Folgen gehabt zu haben), beeindruckte uns sehr. Der Rest der Abfahrt auf dem teils schmalen und steilen Weg zeigte sich einfacher und angenehmer als erwartet, weiter unten gar als Rennpiste (Walti, Plazi gewann dank tiefenimprägnierter Skis). Die Rückkehr versüssten wir uns noch mit einem Zwischenstopp im Hirschen, verteilten alles Material und die Passagiere gerecht auf die Autos und bei guten Bedingungen erreichten alle bis auf den Schreiber unfallfrei das Klosterdorf.

 

Trotz nicht gerade grandiosem Wetter, dafür aber mit unerwartet tollen Schneebedingungen erlebten wir schöne Tage im Schnee der Diemtigtaler Berge, liessen uns von der guten Küche und dem netten Personal des Hirschen verwöhnen und genossen die Kameradschaft unter Bergfreunden. Ein abschliessender grosser Dank geht natürlich auch an Ruedi für die seriöse und immer wieder an alle Bedingungen passende Tourenplanung.

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