Touren Berichte Hilfe
Login

Sommertourenwoche Wallis

 

Leitung: Urs Horath, Marcel Schönbächler

Montag, 17. Juli 2023

Die Sonne schien, am Schatten war es kühl. Eine Gruppe junger Menschen brach ins Hochtourenlager auf. Ich beobachtete die Gruppe und spürte förmlich, welche Energie von ihnen ausging. Die Anspannung, die leichte Nervosität und vor allem die Vorfreude waren riesig. Hatten sie Erwartungen? Schönes Wetter? Wohin es wohl ging?

Nachdem wir mit dem Zug von Einsiedeln nach Gassenried gefahren waren, assen wir neben ein paar hübschen Walliser-Häusern unser Mittagessen. Wir sassen auf einer Bank und waren froh, dass uns ein Sonnenschirm Schatten spendete. Der Aufstieg zur Hütte fühlte sich doppelt so lange an, als er wirklich war. Die Sonne brannte, der Körper lief auf Hochtouren, der Puls auf 120. Mit einem riesigen Durst kamen wir in der Bordierhütte an - und hier: Die Aussicht bezaubernd, die Sirupauswahl von Melone bis Kiwi genüsslich und die Abendstimmung grandios - einfach gewaltig schön!

Danach stieg die Unruhe. Packen. Was kommt wohin? Wie bin ich am nächsten Morgen möglichst schnell bereit? Wie benötige ich am wenigsten Zeit? Wohin kommt was? Wie verteile ich am besten das Gewicht? Die älteren und erfahreneren JO-ler erklärten und erzählten von ihren eigenen erprobten Methoden, währenddem die jüngeren hastig die richtigen Sachen einpackten. Am späteren Abend ging die Sonne tiefrot am Horizont unter und die Walliser Fahne mit ihren 13 Sternen wehte im Hintergrund.

 

Dienstag, 18. Juli 2023
Am Dienstag starteten wir von der Bordierhütte aus Richtung NW- Grat auf das Grosse Bigerhorn. Nach einer windigen Pause auf dem Gipfel gingen wir nach einem kurzen Abstieg und einem windexponiertem Aufstieg auf den Balfrin. Über den Gletscher gelangten wir auf das Ulrichtshorn. Nachdem wir über das Windjoch abgestiegen waren, begrüsste uns in der Mischabelhütte eine 'hejbsch guäti' Rösti.

 

Mittwoch. 19. Juli 2023
Als um 3.45 Uhr der Wecker klingelte, machten wir uns bereit, das Nadelhorn zu erklimmen. Nach dem Morgenessen ging es zuerst auf dem Felsen hoch bis zum Gletscher. Angeseilt liefen wir über den Gletscher, während es immer heller wurde. Unterhalb des Windjochs, nach der Hälfte der Höhenmeter, wurde die Tour abgebrochen. Der Wind war ziemlich stark und auch Regen sollte in der nächsten Stunde fallen. Die Hütte erreichten wir gerade, als es zu regnen begann.
Den restliche Tag verbrachten wir mit 1. Hilfe-Kurs, Mittagessen, Selbstaufstieg üben, schlafen und reden. Planänderung: Morgen steht erneut das Nadelhorn auf dem Programm.

 

Donnerstag, 20. Juli 2023
Früh am Morgen brachen wir in den wunderschönen Tag auf und wurden vom Sternenhimmel über den Gletscher begleitet. Das Wetter war sehr schön, jedoch herrschte ein kalter Wind. Der bezaubernde Sonnenaufgang liess uns den kalten Wind vergessen und es war eine Erfahrung, welche immer in unseren Herzen bleibt. Durch Schnee, Wind und Gestein führte uns der Weg zum Ziel, dem Nadelhorn 4327 m.ü.M. Oben angekommen, blickten wir in eine fantastische Berglandschaft. Wir konnten den Dom und das Matterhorn sehen. Nach einer kurzen Pause nahmen wir den Abstieg in Angriff. Der Abstieg war temperaturgemäss sehr angenehm, die Sonne wärmte uns und der Wind war auch nicht mehr so stark. Zurück bei der Hütte genossen wir das feine Essen und stärkten uns für den weiteren Abstieg nach Saas-Feel. Dort angekommen, erwartete uns ein schönes Appartement mit einer warmen Dusche. Mit einer Pizza im Magen gingen wir ins Bett und schliefen schnell ein, da wir 2500 Höhenmeter abgestiegen waren. Zudem war das für Paula, Florian, Kanae und Renja eine erstmalige und neue Erfahrung, einen Viertausender bestiegen zu haben.

 

Freitag. 21. Juli 2023

Es steht die Heimreise an, jedoch machten wir noch einige Aktivitäten. 
Wir starteten nach einer erholsamen Nacht in Saas-Grund. Bei schönem Wetter fuhren wir mit dem Bus nach Saas-Fee und machten mit leichtem Gepäckt den oberen Teil des Klettersteigs. Er war sehr cool mit einer Hängebücke aus Aluleitern, Holzbalken und einem Seilbähndli. Leider konnten wir den Klettersteig nicht fertig klettern, da wir nicht das ganze Material im Bergführerbüro bekamen. Alternativ fuhren wir danach mit der Bergbahn nach Kreuzboden ob Saas-Grund, um mit dem Alpentrotti die abenteuerliche Abfahrt in Angriff zu nehmen. Nach einer rasanten und lustigen Abfahrt stand dann definitiv die Heimreise nach Einsiedeln an. 
Es war eine schöne Woche und wir werden noch die eine oder andere Geschichte in Erinnerung halten.