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Frühlingstour Pizzo Lucendro

Leitung:        Hubert Späni
Bericht:         Oliver Conrad
Teilnehmer:   6 Clubmitglieder, 1 Gast
Wetter:          sonnig, im Süden verhangen

Anfangs Woche war der Plan noch auf das Gross Muttenhorn am Furkapass zu gehen, doch als die geplante Passöffnung auf Anfang Juni verschoben worden war, hat sich Hubi kurzerhand für den Pizzo Lucendro vom Gotthardpass aus entschieden. Da bekanntlich alle an Pfingsten ins Tessin fahren wollen, konnten wir mit googlerischer Hilfe auch den ersten Verkehr umfahren. Via Hauptstrasse sind wir auf dem Gotthardpass 2106 m.ü.M. angekommen und mussten uns auch beeilen, um einen freien Parkplatz zu ergattern.
Doch nun ist alles geschafft, wir sind angekommen und die Skier sind montiert. Es geht wie üblich mit dem LVS-Check los und dann laufen wir in Richtung Vallettalücke. Der Schnee ist noch schön hart und der Himmel strahlend blau. Bei der Vallettalücke 2642 m.ü.M. angekommen, konnte man bereits das erste mal abfellen. Es geht hinten ins Couloir rein, das noch pickelhart war und runter auf die Fläche. Den Bergsee konnte man nicht erkennen, da alles noch im tiefsten Winter ist. Wieder angefellt ging es in einem sehr angenehmen Tempo und einer noch angenehmeren Steigung immer höher Richtung Pizzo Lucendro 2963 m.ü.M. Nicht nur das Ski-Depot konnte man von der Ferne sehen, sondern auch Massen an Wintersportlern, die alle das  Ziel hatten, den Pizzo Lucendro zu besteigen. Da der Andrang auf dem Berg so gross war, haben wir unterhalb des Gipfels eine kleine Snackpause gemacht  und sind etwas verzögert Richtung Skidepot und auf den Gipfel aufgestiegen.
Herrliche Rundumsicht. Doch bald drückte der Nebel von Südsien rein. Zeitweise konnte man nicht viel sehen. So begaben wir uns wieder in Richtung Skidepot. Die Skier sind wieder angeschnallt und es geht los. Also zumindest dachte man das. Jemand versuchte sich im Singelskiing. Der Grund dafür ist noch nicht zu 100% geklärt. Nach Aussage des Betroffenen öffnete sich die Bindung von alleine und der Ski ging im Alleingang hinunter. Doch er kam zum Glück nicht weit und konnte problemlos geborgen werden. Der Schnee ist wunderbar und den Nebel konnte man auch wieder hinter sich lassen.
Es geht hinunter in Richtung Passo di Lucendro 2520 m.ü.M., wo wir wieder angefellt haben. Dann über den Grat in Richtung Fibbia.
Auf dem Sattel 2720 m.ü.M. angekommen, mussten einige bereits mit ihren Fellen kämpfen. Der Schnee ist mittlerweilen so nass, dass die Felle nicht mehr an den Skiern haften. Ein weiteres Aufsteigen ist fast nicht mehr möglich. So genossen wir eine schöne Abfahrt bis zur Passstrasse hinunter. Auch Steinschläge gab es heute keine.
Im Auto und auf dem Heimweg freute man sich riesig, dass wir nicht Richtung Tessin fahren. Denn die Blechlawine vor dem Gotthardtunnel hatte eine Länge von 20 km angenommen. In Flüelen legten wir noch eine Pause ein und genossen die Frühlingssonne mit Pizza und Bier. So sind wir mit guter Erinnerung an den Pizzo Lucendro und etwas Schadenfreude (staufrei) gut zuhause angekommen.