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Ringelspitz 3247 m.ü.M.

Trotz super Wetterprognose meldeten sich nur 2 Teilnehmer, Tomas Albert und Luc Drosten (Gast). Wir fuhren am Montag um 11 Uhr von Einsiedeln los und holten Luc in Pfäffikon ab. Mit einer freien Fahrt wurde leider nichts. Kurz vor dem Walensee war Stau und wir fuhren über den Kerenzerberg. Nach Bad Ragaz kam dann die nächste Baustelle. So verzögerte sich die Anreise. Trotzdem entschieden wir uns, in Langwies zu parkieren und die Gebühr von Fr. 20.- für die Fahrt auf den Kunkelspass zu sparen.

Wir waren flott unterwegs und erreichten, wie von Roland ursprünglich geplant, um 16 Uhr die Ringelspitzhütte auf fast 2000 m.ü.M. Kaum in der Hütte wurden wir mit der verschäften Corona-Situation konfrontiert. Es war der erste Tag mit der neuen Zertifikatspflicht. Einer war geimpft, einer halb und einer gar nicht. Tja, es gab noch zwei weitere Gäste, die kein Zertifikat hatten. Wir mussten zwar nicht nach Hause, aber wir wurden in den Winterraum verfrachtet. Aber auch hier wurde uns ein feines Abendessen vom Hüttenwartpaar Jasmin & Fernando serviert.

Um 4.30 Uhr war Frühstück. Der etwas kauzige frühere Hüttenwart und Bergführer Alfons Kühne war mit seinem Gast schon eine halbe Stunde früher auf und weg. Um 5.15 Uhr  ging's dann in der Dunkelheit auf den Wanderweg Richtung Ringelspitz. Bei Tagesanbruch befanden wir uns auf den Sandbögen, wo sich der Wanderweg verläuft und wo wir zuerst etwas rechts haltend weiter Höhe gewannen. Wir stiegen über die Blockfelder unterhalb Punkt 2771 auf die Reste des Taminser Gletschers und dann über ein kurzes, verfirntes Schneefeld. Es war gut, dass wir die Pickel dabei hatten; Steigeisen war keine mehr notwendig. Mit dem Pickel konnte Roland gute Tritte hacken. Über den Rücken 2934 m.ü.M. ging's auf den Mittelgrat, wo wird bald die erste grosse Rast einlegen konnten und anseilten. Die ersten Sonnenstrahlen wärmten wunderbar; es war eine traumhafte Morgenstimmung. Weiter oben sahen wir den Bergführer mit Gast und hinter uns war eine weitere Seilschaft.

Dank gutem Topo und einigen Haken konnte Roland die Route leicht finden. Einige schöne Kletterpassagen bis 3c erfreuten uns.  Schon bald war der Ringelfirn erreicht oder was davon übrig ist. Wir konnten nun die Schlusskletterei auf den Ringelspitz-Gipfel in Angriff nehmen. Da es doch recht zügig war und die Route noch im Schatten lag, namen wir die linke Route 3b (rechts gibt es eine 5b Variante). Bereits um 10.30 Uhr erreichten wir den Gipfel. Von dort seilten wir 20 Meter ab.

Für den Abstieg wählten wir die Bänder des Tschepgrates. Der Einstieg bis zum Band war etwas rutschig, aber dank alten Spuren gut zu finden. Dann folgte eine etwas ausgesetzte Wanderung entlang schuttiger Bänder, immer knapp unterhalb des Grats. Kurz vor dem Tschep hatten wir das Gefühl auf dem Mars zu sein … eine wirklich spezielle Landschaft. Beim tiefsten Punkt vor dem Tschep ging es dann in einer rutschigen Flanke und am Schluss auf etwas Rest-Firn zurück zu den Sandböden und von dort zur schönen Hütte. Nach gut 7 Stunden genossen wir wieder die Gastfreundschaft in der Hütte. Auch Alfons war schon eine Weile zurück. Genüsslich meinte er, dass wir beim Mittelgrat am Schluss etwas falsch geklettert seien und nur er den perfekten Pfad im Tschep kenne. Der Abstieg ging dann auf Empfehlung von Jasmin nach der Grossalp direkt ins Drostobel (hat an einer Tanne roten Punkt mit rotem Pfeil) und dann zurück zum Parkplatz Langwies.

Eine wunderbare Tour am Ende der Saison … und für Roland endlich den Gipfelerfolg, nachdem er früher zweimal wegen schlechtem Wetter umkehren musste.

(Bericht von Roland Leimbacher, Fotos Roland & Tomas)