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Willerzell - Büel - Sprädenegg

Leitung:       Benno Ochsner
Bericht:        Meinrad Liebich
Fotos:          Alfred Kälin
Teilnehmer: 9 SAC-Mitglieder
Wetter:        Bedeckt

Trotz schlechten Wetteraussichten (und noch schlechteren Prognosen) wagen sich heute 4 Frauen und 5 Männer (Überzahl!) in das bisschen Schnee hinaus. Im kleinen Postauto geniessen wir die Fahrt über den Willerzeller Viadukt. Von dort laufen wir zu Fuss (ohne Schneeschuhe) übers Geissweidli. Erst auf der Rossgadenweid, etwa so hoch wie die Sattelegg montieren wir die diese. Hans stampft ohne mit, auch ohne Stöcke, er kanns. In angenehmem Schritt steigen wir auf Waldstrassen und Wanderwegen zum Alpfärtli und geniessen die Aussicht auf den Sihl-, Zürich- und Greifensee und weit bis zu einem Nebelmeer. Dann kommen wir auf die andere Seite der Hügelkette zu den Waldherren. Dort sehen wir wieder den Sihlsee mit Euthal, Studen und Ybrig aus eine ungewohnten Perspektive. Leicht geht's weiter zum Büel. Die Wolkendecke ist sehr hoch, alle Berge sind sichtbar. Für eine Prachtstour fehlt heute nur die Sonne.
Auf der Büelhöhe benennt Benno alle Berge, heute diskutiert niemand über deren Namen. Benno ist eben nicht nur einer der besten Tourenleiter; obwohl pensioniert, ist er immer noch ein guter Lehrer. Neben der Geografie erklärt er auch etwas Geologie, über gute und schlechte Alpweiden wegen der Bodenbeschaffenheit. Er kennt wie keiner die Besitzverhältnisse und komplizierten Grenzen, auch wie das Land damals unter den Genossamen verteilt wurde. An der Türe der neuen Büel-Hütte hängen 3 Schlüssel, aber damit kommen wir nicht hinein. Zum Glück sind wir nur 9, so finden wir doch ein paar Sitzplätze für unseren Mittagsimbiss. Ein Stück weit gehen wir auf unserem Herweg zurück, aber dann müssen wir über einen Hangrutsch hinunter. Die grossen Erdklumpen sind als Treppentritt zu hoch und dazwischen ist es für die Schneeschuhe recht eng. Langsam meistern wir das. Bei der Sprädenegg zweigt Benno links ab, über die Weide hinunter. Er trifft genau die Stacheldrahtlücke in einen Jungwald. Irgendwie ist es lustig, ewig lang zwischen krummen und schiefen Christbäumen herumzuschwänzeln. Schliesslich landen wir wieder auf der Waldstrasse und ziehen unsere Fussgestelle ab. Doch es wird gefährlich, auf einer glatten Eisplatte unter dem dünnen Schnee gleite ich aus und falle auf mein verdrehtes Bein. Fredi springt gleich davon und holt sein Auto. Benno schickt die Gruppe weiter, sie sollen unten im Café warten, er laufe mit mir nach. Langsam, grochsend und ängstlich vor weiterem Eis hülpe ich mit den Stöcken weiter. Kaum aus dem Wald, im Geissweidli kommt schon Fredi im Auto und erlöst mich.
Im Café Winet kann ich prahlen: Ich war schon vor Euch Da! Für das (grosse?) Mitleid bedanke ich mich mit einer Kaffeerunde und das ermuntert Heidi, noch eine Runde zu zahlen - Danke! Und dank dem Postautofahrplan kommen wir schon am Nachmittag heim. Auf der nächsten Tour kann ich Euch wohl nicht belästigen, doch im neuen Jahr wünsche ich mir und Euch allen wieder viele schöne Touren.