Berichte

Tourenleiterkurs Winter 2018

Leitung: Hubert Späni
Bericht: Benno Ochsner
Fotos: Hubert Späni / Ruedi Birchler
Teilnehmer: 28 Tourenleiter/Innen, 4 Ausbildner, 1 Referentin
Wetter: Schneefall und Wind


Am vergangenen Wochenende versammelte der SAC Einsiedeln seine Tourenleiter, um sie auf die Anforderungen des kommenden Winters vorzubereiten. Der gewiefte Tourenchef, Hubert Späni, konnte über dreissig Frauen und Männer begrüssen, die sich den garstigen Verhältnissen bei Tiefenbach am Furkapass stellten und bei Wind und Schneefall die Fähigkeiten und Kenntnisse im Umgang mit den Anforderungen im winterlichen Gebirge übten.

Schwerpunkt im Programm war aber für einmal der 'Faktor Mensch'. Um seine Aufmerksamkeit auf Ski- oder Bergtouren den Teilnehmern widmen zu können, muss der Tourenleiter allerdings sein Handwerk sicher im Griff haben. Und so wurde schon beim Aufstieg von Realp nach Tiefenbach das Anlegen von Spuren, das Beurteilen von Gefahren und die Organisation innerhalb der Gruppen geübt. Als Lehrer wurden neben den vereinseigenen Bergführern Urs Horath und Franz Zürcher noch der Walliser Führer  Peter Kimmig und der erfahrene Bergsteiger Paul Birchler eingesetzt.

Bis zum Eindunkeln übten die Gruppen am Nachmittag den Umgang mit Lawinenniedergängen. Das Suchen mit den elektronischen Peilgeräten, wie sie heute praktisch jeder Tourenfahrer auf sich trägt, muss beherrscht werden, genauso wie das Stochern mit den Sondierstangen. Und wurde ein virtuelles Opfer geortet, galt es auch die Schaufelarbeit zweckdienlich zu üben - eine trotz des kalten Windes schweisstreibende Tätigkeit.

In der heimeligen Gaststube des Hotels Tiefenbach hielt anschliessend Maya Lalive, die ehemalige Nationalrätin des Kantons Schwyz und jetzige Künstlerin und Mentaltrainerin ein Referat darüber, wie neben dem physischen und dem technischen Training auch die Psyche fit gemacht werden kann. Speziell im Alpinismus, wo ein Unternehmen bei Schwierigkeiten oft nicht einfach abgebrochen werden kann, erweist sich eine starke Psyche als enorm wichtig. Und es gelang Frau Lalive mit Situationen und Bildern sehr gut, Mittel und Wege aufzuzeigen, um bei widrigen Situationen die bestmöglichen Lösungen finden zu können.

Am Sonntag war das Wetter keineswegs freundlicher, zwar schneite es leicht, aber kräftiger Wind verhinderte das Entstehen einer schönen Schneedecke. Und so war es ganz angenehm, morgens erstmals verschiedene Touren in der Umgebung zu planen, all die heute angebotenen Apps zur Routenwahl und zur Lawinensituation zu vergleichen und Entscheide über die Durchführbarkeit von Unternehmungen zu fällen. Aber Alpinismus findet in der Natur statt, und so wurde nochmals aufgebrochen, um das Gelernte real anwenden zu können.

Zwar gab es auf der nachmittäglichen Abfahrt nach Realp erstaunlich wenige Kontakte mit Steinen, aber alle Teilnehmer waren froh, dass der Winter mit zunehmend dichtem Schneefall jetzt mal Ernst machte und sie mit der Tourentätigkeit loslegen können.

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