Berichte

Nepali-Highway Tiefenbach

NEPALI-HIGHWAY Bergwanderung

 

Mittwoch, 5. September 2018

Bericht: Benno Ochsner

Fotos: Werner Greter

Teilnehmer: 11 Mitglieder, 1 Gast

 

Um neun Uhr war das gutgelaunte Wandertrüppchen abmarschbereit, der obligate Startkaffee im Restaurant Tiefenbach getrunken, ein Auto schon beim 'Furkablick' abgestellt und die Wanderstöcke auf Angriffshöhe geschraubt. Das Wetter wunderbar klar, recht frisch und mit einem intensiven herbstlichen Moderduft auf den noch gut genutzten Schafweiden. Ueber das Alpetli führte der Weg dem Tiefenbach entlang sanft hinauf zum Gletschervorfeld, das sich auf Kosten des Tiefengletschers immer weiter ausdehnt. Wie gestrandete Wale ragen die rundgeschliffenen Granit- buckel und - bänke aus dem Sand und Geröll, umsäumt von zähen Pionierpflanzen, Flechten und Moosen.

Nach dem ersten Halt gings etwas schuttreich aufwärts, um das kleine Pässchen zu gewinnen, das auf die Südseite des Chli Bielenhorn führte. Was auch immer von der legendenhaften Erzählung vom nepalesischen Hüttengehilfen zu halten ist, der den kürzesten Weg von der Sidelenhütte zur Albert-Heimhütte gesucht habe um seinen Schatz zu besuchen - dass ab dem Pässchen etwas Wegbau betrieben worden ist, hat sich sehr gelohnt. In stetem Auf und Ab, nach jeder Ecke neue Ausblicke bietend, mal über artenreiche Bergmatten, über glatte Granitplatten oder über Geröllfelder mit Blöcken zyklopischen Ausmasses führte der Pfad unter den gut besuchten, fast senkrechten plattigen Felsfluchten der Südwand des Chli Bielenhorns durch und leitet zur Sidelenhütte, die unter den Kamelen und dem traurig triefenden Sidelengletscher im gewaltigen Halbrund aus Wänden, Scharten, Türmen und Kanten liegt.

 

Eine längere Pause war angesagt und die mitgebrachte Verpflegung ergänzt mit Getränken, Kuchen und Kaffee. Inzwischen hatte sich der Himmel etwas überzogen, ein kühler Wind ging, entsprechend gestaltete sich der Weitermarsch zügig über Moränenrücken, Schwemmland, wo der Schnee sicher noch nicht lange weg war und schliesslich auf einem Weglein, das beim Bau der Wasserleitung für das Barackendörfchen der Armee entstanden ist. 

 

Etwas getrübt war die Freude über einen gelungenen Tag in der Bergwelt durch ein gesundheitliches Problem, das einen Teilnehmer ereilte. Er musste schon vor der Hälfte der Tour umkehren und erreichte, gut betreut von Hildi, wieder das Hotel Tiefenbach an der Furkastrasse, von wo er in ärztliche Obhut gebracht werden konnte. Trotzdem scheint die doch anforderungsreiche Bergwanderung im Urnergranit  den Teilnehmerinnen und Teilnehmern Freude und Genugtuung bereitet zu haben.

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