Berichte

Surenenpass - Wissberg

Möglichst früh - der Meteos wegen - gondeln wir mit der kleinen LSB hoch zur Fürenalp; wie wir - nach der noch sonnigen Anfahrt nach Engelberg - hier jedoch zum Klosterdorf hinunterblicken, nähert sich eine mächtige Regenfront vom Juchlipass her mit überraschender Geschwindigkeit … Wir beschliessen, uns im Restaurant niederzulassen und den Durchzug der Störung abzuwarten; bei heftigen Regengüssen, Blitz und Donner, verweilen wir hier ~ 1 ½ h.

Während eines erfreulichen Schönwetterfensters machen wir uns auf den Aufstieg zum Gipfelziel - dieses zeigt sich (jetzt noch) von einer erfreulich schönen Seite.

 

Wenige Meter nach Bergstation und Restaurant biegt der wbw markierte Weg auf Hinter Fürren in den erst grasigen Steilhang ab; eine gute Wegspur leitet einfach über Chüeboden und Rossboden auf grünen, von Gustis bevölkerten, Weiden, hoch, bevor auf ~ 2280 m der Übergang in felsiges Gelände beginnt. In der Zwischenzeit hat sich jedoch der Himmel wieder vollständig mit grauen Wolken überzogen - weiterer Regen, evtl. sogar Gewitter, scheinen sich wieder anzukünden, so dass ich ein doch forsches Tempo anschlage.

 

Attraktiv wird nun die Steigführung: erst um eine Felsnase herum, danach öfters auf gerölligem Untergrund, später durch ein kurzes, enges, Couloir, leiten die Spuren und Markierungen höher. Anschliessend darf über teils plattiges Felsgelände weiter hoch gekraxelt werden, bevor der Schlussanstieg in einigen Serpentinen hoch zum flacheren, kurzen, Gipfelgrat leitet - auf dessen Nordseite ergeben sich doch beträchtliche Tiefblicke. Doch die letzten Meter zum Gipfelkreuz des Wissberg', 2726 m, sind einfach - die Sicht nun jedoch eingeschränkt …

 

Eine nur sehr kurze Gipfelrast ergibt sich bei den vorherrschenden Wetterbedingungen - und tatsächlich montieren wir während des Abstiegs noch vor den Felspassagen die Regenausrüstung für uns und die Rucksäcke. Immerhin hält sich der nasse Segen von oben in Grenzen - so dass sich auch der weitere Gang durch die Felsabschnitte, wie auch später auf den Alpweiden von Rossboden und Chüeboden, als unproblematisch erweist.

Nach Erreichen von Hinter Fürren kehren wir kurz noch einmal ein im Restaurant auf der Fürenalp.

 

Wir machen uns anschliessend, immer noch von leichtem Nieseln begleitet, unter dem grauen Himmelsdach auf, um unser ausgewähltes 'Verpflegungs- und Nachtlager' zu erreichen - als viel mehr als dies wird es sich später erweisen …

Durch sattgrüne Alpweiden ziehen wir dahin unter dem länger noch verhangenen Himmel; dabei begleiten uns unzählige der gelb leuchtenden Fingerhüte. Dieser führt uns erst meist flach zu P. 1828, danach in einigen Kehren steiler hinunter zu P. 1668, wo eine Hinweistafel zum Gartenbeizli Usser-Aebnet Surenen auf eine Einkehrmöglichkeit hinweist.

Wir haben jedoch ein anderes Ziel; so ziehen wir weiter - bei nun aufklarendem Himmel streben wir der Alp Hobiel zu. Freundlich werden wir erst von Theres empfangen, alsbald ergreift die sympathische Sibylle die Initiative, zeigt uns die Schlafmöglichkeiten und führt uns in die heimelige Gaststube. Hier gönnen wir uns erst einmal ein feines Zvieriplättli, bevor wir uns im Massenlager (für uns alleine - alle Angemeldeten hätten sich des Wetters wegen wieder abgemeldet) einrichten.

In der Zwischenzeit haben wir auch unseren Huttwiler Clubkameraden Willi, welcher den Sommer hier als 'Alpknecht' verbringt, gesichtet - er wird uns heute wie auch auf unserer morgigen Pass- und Gipfelwanderung begleiten.

Endlich können wir zu der von mir bei Sibylle angewünschten Älplermagronen schreiten - ein Gedicht von einem Nachtmahl!

Zur 'Verdauung' lassen wir uns nicht entgehen, wie Sepp draussen beim Alpkreuz den Alpsegen erbittet - zusammen mit den nun beleuchteten Spannörtern, sowie der feinen Lage der Alp, ergibt sich so eine eindrückliche, ja bewegende, Stimmung.

Später, wieder in der Gaststube, gesellen sich Ruedi sowie Theres und Sepp hinzu; mit ihnen zusammen verbringen wir einen ausnehmend gemütlichen Abend - der Einblick in ihre Welt, die Gastfreundschaft und Freundlichkeit der beiden Paare bleiben uns unvergesslich > ich komme wieder!

 

Zu früh stehe ich anderntags auf der Alp Hobiel auf - so entgeht uns das Wecken seitens Sibylles mit dem Örgeli … sehe jedoch grad noch den letzten Schimmer des hinter dem Titlis verschwindenden Mondes.

Nach dem Frühstück in der Gaststube verabschieden wir uns von der sympathischen Älplerfamilie und machen uns - länger noch im Schatten - auf den Höhenweg oberhalb Nider Surenen; beeindruckend dabei, wie auf dessen Verlauf erst die Ostwand des Titlis', danach die obersten Erhebungen des Grassengrats, von der Sonne angestrahlt werden.

 

Nach kurzer Zeit erreichen wir P. 1633, vor welchem wenige Meter abgestiegen werden kann, um von oben einen Blick zum Wasserfall Stäuber zu werfen -  imposant, wie der Stierenbach tosend über und durch die Felsstufe fällt.

Danach ziehen wir, nach wie vor im Schatten und nur wenig ansteigend, über Lauwi weiter.

 

Kurz bevor wir den Bach im Surenen überschreiten, gelangen wir unterhalb von P. 1769 (Blackenchappeli) an die Sonne; an dieser können wir auf der Terrasse der Blackenalp eine Trinkpause einschalten.

 

Im weiten Kessel von Wissig- und Blackenstock sowie Schlossberg schreiten wir über Alpgelände weiter; über Ängi erreichen wir den beim Rappenstein nun steiler werdenden Schlussanstieg; an der Schutzhütte vorbei gelangen wir zum Eggen Surenenpass.

 

Nach kurzer Rast begeben wir uns auf den unproblematischen - weder signalisierten noch markierten - Weg (auf meist guter Spur) hinauf zum Eggenmanndli; bereits unterwegs eröffnet sich dabei der aussichtsreiche Blick ins Urnerland sowie (zwar leicht diesig) zu Zentralschweizern Gipfeln.

Auf dem Gipfel selbst, welcher über teils schottrige Grasflanken einfach zu erreichen ist, überrascht dann jedoch der Blick hinunter nach Altis und zum Guggital: ein 'wilder' - sehr steil fallen hier die Bergflanken ab.

 

Nach längerer und aussichtsmässig gefälliger Rast schreiten wir auf derselben Route wieder zu Eggen Surenenpass zurück - inzwischen hat sich dort eine grosse Anzahl Passwanderer eingefunden (die wenigsten hängen noch den mit wenig Aufwand zu erreichenden Gipfel an).

 

Steil führt anschliessend der BWW in der NE-Flanke hinunter bis zu P. 2145; hier verlassen wir jenen und benutzen den alten (kürzeren) Steig über Lang Schnee - mit einem, dem Namen entsprechend, zu traversierenden grossen Altschneefeld - und weiten Geröllabschnitten.

 

Weiter verläuft unser Abstieg vom Pass bei wärmender Sonne zu P. 2039, auf welchem wir wieder auf den BWW treffen. Wiederum steil gestaltet sich die Wegfortsetzung nördlich des Angistocks hinunter zum Geissrüggen - danach setzt sich die 'Reise' wieder länger und flach fort bis zum Grat. Zwischen dessen Erhebungen P. 1937 und P. 1905 präsentiert sich die Weganlage wieder steiler; derart streben wir dem heute letzten 'Einkehrschwung' auf der Alp Grat entgegen.

 

Schliesslich bringt uns ein moderater Abstieg zur Kuppe bei P. 1731; nun wartet der letzte steile Anstieg zum Chräienhöreli, bevor wir auf dessen Gratkuppe angenehm und lauschig zum hübschen, komfortabel eingerichteten, Rastplatz Nossenboden wandern.

 

Zwei kurze Steilabschnitte zwischen einer Flachpassage leiten uns zu P. 1591, nahe des Berggasthauses Zgraggen, und abschliessend nach Brüsti, wo sich Willi verabschiedet, und wieder zur Alp Hobiel zurück läuft (!); von hier aus lassen wir uns mit der LSB > 1000 m nach Attinghausen hinunter fahren.

 

Um die Wartezeit aufs Postauto zu verkürzen, wandern wir von der Talstation Seilbahn zur Haltestelle Post.

 

Berichterstatter: Felix Deprez - Fotografen: Felix Deprez + Ursula Hess

 

Schade, dass sich keine Einsiedler Clubkameraden für eine Teilnahme entscheiden konnten ...L

 

 

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