Leitung: Bergführer Franz Zürcher

Bericht: Ruedi Birchler

Fotos: Franz Zürcher, Oskar Erdin, Ruedi Birchler

Teilnehmer: 7 Mitglieder

Wetter: Sehr abwechslungsreich

 

Mit Fasten haben die Faschttagstouren gar nichts zu tun. Im Gegenteil; Wir wurden im Hotel Posta in Rueras kulinarisch wunderbar verwöhnt. Franz hat uns Tourentage versprochen aus 50% Skitouren und 50% Essen. Der Anteil des Essens wurde 100% erfüllt. Bei den Skitouren wurden von vier geplanten Gipfelzielen zwei erreicht, während an den beiden anderen Tagen wetterbedingt Bewegung im gesicherten Gelände angesagt war.

1.Tag: Piz Maler 2790m. Nach der Anreise mit den Autos nach Rueras nutzten wir eine Kraftwerk-Seilbahn, um die ersten 500Hm zu überwinden. Ein langer Grat führte uns zum P.2489m, wo wir die Felle lösten und 150Hm vernichteten. Der weitere Aufstieg führte über kupiertes Gelände zum Skidepot bei P.2711m. Die letzten Höhenmeter bis zum Gipfel wurden zu Fuss erklommen. Das Wetter wurde immer besser und wir konnten eine herrliche Pulverschneeabfahrt geniessen. Ab ca. 2000m wurde das Gelände steiler und wir bekamen die Regentage Ende Januar zu spüren. Die Hänge waren entleert und wir mussten einige zu Eis erstarrte Lawinenkegel queren. Mit einem kurzen Anstieg von Selva zu einem Pistenrestaurant erreichten wir das Skigebiet von Sedrun. Nach einem Bier fuhren wir über die Schlittelpiste zu unserem Hotel.

2. Tag: Während wir bei sternenklarem Himmel in die Betten gestiegen waren, erwachten wir bei Schneefall. Der Wetterbericht hatte leider Recht. Der Schneefall und die schlechte Sicht liessen uns über die Skipisten Richtung Oberalppass marschieren. Im Verlauf des Tages wurde es immer wärmer. Wir erreichten den Pass durchnässt und genossen die warme Restaurantstube. Die stahlharten Bergsteiger unter uns schloffen in die nassen Jacken und begaben sich auf dem gleichen Weg zurück nach Rueras, während die Warmduscher auf dem Oberalp in den gut geheizten Barwagen der Gotthard-Matterhorn-Bahn stiegen und sich bei einem Bier gemütlich ins Tal fahren liessen. Der Schneefall ging mittlerweile in Regen über.

3. Tag: Trotz eines optimistischen norwegischen Wetterberichtes regnete es weiter. Der Start wurde Stunde um Stunde verschoben. Um 10.30 Uhr dann Abmarsch Richtung Val Milà. Die schlechte Sicht und Schneerutsche aus den steilen Talflanken geboten einen frühen Übungsabbruch. Die Athleten marschierten wiederum zu Bergstation Cuolm Val, zwei genossen Bergbahnen und Skipisten, und zwei fuhren mit der Bahn nach Disentis, um die Zutaten für einen Apero bei Giusep einzukaufen. Giusep war in Rueras aufgewachsen und erzählte uns bei einem kurzen Dorfrundgang interessante Eigenheiten des Dorfes.

4. Tag: Piz Titschal 2550m. Das Regenwasser gefror über Nacht zu Eis. Der Himmel zeigte blaue Löcher. Wir verabschiedeten uns vom sehr sympathischen Wirtepaar Cavegn und fuhren nach St. Martin bei Obersaxen. Schon beim Start musste die Sonnenbrille aufgesetzt werden und der frühlingshafte Aufstieg kostete einige Schweisstropfen. Der Bruchharst im unteren Teil versprach eine spannende Abfahrt. Die Gipfelrast wurde durch die angekündigte Wetterverschlechterung abgekürzt. Wir genossen im oberen Teil bei besten Verhältnissen eine schöne Abfahrt. Der Bruchharst im unteren Abschnitt war mittlerweile aufgeweicht und hatte sich in betonartigen Schnee verwandelt. Ohne Zwischenfall erreichten wir das Restaurant in St. Martin und begossen die vier sehr abwechslungsreichen Tage. Herzlichen Dank an Franz für die perfekte Organisation und Leitung.